International Women’s Day at the Embassy of India in Vienna, March 8th 2024

The Way of Awareness – an immersion experience in Mindfulness and Heartfulness

Book launch “Calm the Monkey Mind” by Martina Esberger-Chowdhury

IWD 2024 - Invitation (2)

On International Women’s Day the Indian Embassy in Vienna organized an event including a panel discussion on this year’s global theme “Investing in women to accelerate progress”. H.E. Ambassador Jaideep Mazumdar opened the event, which was inaugurated by Ms. Aaarti Holla-Maini, director of the United Nations Office for Outer Space Affairs (UNOOSA). Ms. Holla-Maini spoke empowering words on women, success and on her own personal journey.

There followed a short invocation and yoga demonstration by Ms. Jyoti Mittal and a riveting dance performance by renowned Bharat Natyam dancer Radha Anjali and the Natya Mandir Dance Company on the current state of nature and humanity with visuals and narratives which reminded us of our responsibility for our planet. The launch of the book “Calm the Monkey Mind – a scientific approach to mindful living” by Dr. Martina Esberger-Chowdhury by Ambassador Mazumdar and Ms. Aarti Holla-Maini was followed by a brief introduction of the book on contemporary Mindfulness. 

Under the expert moderation of Ms. Nidhi Dhiman, First Secretary (EC & UN), Indian Embassy a panel discussion with a panel of high-profile women including Madam Ambassador Parvati Chatterjee-Mazumdar, Educationist, Dr Pooja Bhatnagar Mathur, Head of Plant Breeding and Genetics laboratory of the FAO-IAEA, Dr Verena Widorn, director of the Western Himalaya Archive Vienna at University of Vienna and Dr. Martina Esberger-Chowdhury, Owner Mindfulness and Mind-Leadership closed the evening. Focus were the impacts, the current statistics, the hurdles and success stories and the burning call for change in the universal promotion of women. 

In this long, seemingly endless journey to equality, it is tiny steps forward and so many backwards, that I personally observe, often with dismay and sorrow, even as women shift towards more empowerment and self-reliance all over the world. What would our societies be without the great impact of women? And yet, so many hurdles, mindset changes, biases, expectations, judgements, social barriers and norms to traditional roles and responsibilities, educational roles and more must be traversed. Let events of this kind keep the flame of hope and motivation for women burning!

Thank you to Ambassador Mazumdar and the excellent team from the Indian Embassy Vienna, for acknowledging International Women’s Day with this wonderful event, showcasing “shakti”, the power of the feminine!

The Way of Awareness – an immersion experience in Mindfulness and Heartfulness

The Way of Awareness – an immersion experience in Mindfulness and Heartfulness

Ein Retreat mit Jon und Will Kabat-Zinn in Salzburg

St. Virgil, ein Bildungshaus und Veranstaltungszentrum der katholischen Kirche in Salzburg wurde in der Kar-Woche Rückzugsort für ein Retreat mit Jon Kabat-Zinn und seinem Sohn Will. Das großartige von Wilhelm Holzbauer entworfene Haus mit einer runden Kapelle, die von Josef Mikl mit Fresken ausgestattet wurde, war der perfekte Ort, um mehrere Tage Innezuhalten.

Fast zweihundert Menschen aus ganz Europa nahmen den Weg auf sich, um mit dem Wegbereiter der modernen Achtsamkeits-Bewegung einige Tage in Stille zu verbringen, um seine Worte zu lauschen und um sich inspirieren zu lassen.

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Jon Kabat-Zinn, PhD, Professor Emeritus für Medizin an der University of Massachusetts Medical School, ist Gründer des Center for Mindfulness in Medicine, Health Care, and Society. Seine Forschungskarriere fokussierte sich auf die Geist-Körper-Interaktionen bei der Heilung und den klinischen Anwendungen von Achtsamkeitstrainings für Menschen mit chronischen Schmerzen und mit Stress verbundenen Störungen. Ende der siebziger Jahre entwickelte er Mindfulness-Based Stress Reduction, einen acht-Wochen Kurs, ursprünglich für austherapierte PatientInnen im Krankenhaus. Mindfulness-Based Stress Reduction, kurz MBSR genannt kombiniert Methoden aus dem Hatha Yoga und Vipassana und vermittelt Teilnehmern das Wissen um die Rolle der eigenen Verantwortung im Umgang mit Körper, Geist und Gefühlswelt. Die informelle Achtsamkeit erinnert uns im Alltag gegenwärtig zu sein, bei allem, was wir tun. Eine Körper-Geist basierte Ausrichtung als komplementäre Behandlung, so wichtig als Ergänzung zum therapiebasierten medizinischen Ansatz.

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Die jahrzehntelange Arbeit von Jon Kabat-Zinn hat dazu beigetragen, dass Achtsamkeit im Mainstream angekommen ist. Heute werden Achtsamkeitstrainings und MBSR-Kurse auf der ganzen Welt in Krankenhäusern, Schulen, Universitäten, Unternehmen, Gefängnissen und in der Politik angewendet.

Seine zahlreichen Bestseller wurden in mehr als dreißig Sprachen übersetzt und bringen die Themen individuelle und kollektive Verantwortung für unseren Planeten, sowie den Klimawandel ebenfalls ins Gespräch. Warum ist Bewusstheit die Basis für menschlich integreres Handeln? In unserer disruptiven, sich ständig verändernden äußeren Welt ist ein stabiler innerer Kompass überlebenswichtig, ganz besonders um mit nicht-linearen Realitäten klarzukommen.

Achtsamkeit wird oft als das Herz buddhistischer Meditation bezeichnet, obwohl sie weit mehr als das ist. In ihrer elementarsten Erscheinungsform ist Achtsamkeit eine der Grundfunktionen des Bewusstseins, ohne dem es keinerlei Objektwahrnehmung gibt. Der deutsche Theravada Mönch und buddhistischer Gelehrte, Nyanaponika Thera, beschreibt Achtsamkeit wie folgt:

„Der selbst das Verborgene öffnende Schlüssel zur Erkenntnis des Geistes und damit der Einsatzpunkt;

Das nie versagende Werkzeug zur Formung des Geistes und damit der Angelpunkt;

Das Wahrzeichen der gewonnen Befreiung des Geistes und damit der Höhe und Endpunkt“. (Nyanaponika, Geistestraining durch Achtsamkeit, Verlag Beyerlein & Steinschulte, 2007).

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Der Ablauf des intensiven Retreats erlaubte uns, die eigene Erfahrung in all seinen Facetten wahrzunehmen, im Einklang mit der Bewusstheit oder der fortwährenden „Awareness“. Um 6:00 Uhr morgens saßen wir bereits im Schweigen auf Kissen, Hocker oder auf Stühlen im Meditationsraum. Abends um ca. 22:00 Uhr ging der Tag zu Ende. In dem wir nahtlos von der Meditation im Sitzen in die Meditation im Gehen oder in Bewegung wechselten, hielten wir die „Bewusstheit“ aufrecht, Augenblick für Augenblick. Zwei Tage verbrachten wir komplett in Stille, in Resonanz mit uns selbst, beim Sitzen, beim Stehen, beim Liegen, beim Essen und ganz besonders Schritt für Schritt bei der Geh-Meditation, während unsere Fußsohlen den Boden oder die Erde berührten, fast wie im Tanz. In Zeitfenster des achtsamen Dialogs und des Teilens der individuellen Erfahrung war das Sprechen erlaubt. Das Fehlen der Kommunikation miteinander, ein Handy-Verbot und damit der ständigen Ablenkungen, der wir üblicherweise ausgesetzt sind, führte zum Aufbau eines sehr intensiven, subtilen Feldes in der Gruppe, das deutlich spürbar war. 

In den Anleitungen und immer wieder als Kommentar zu Fragen oder Erfahrungen der Teilnehmenden, sprachen Jon und Will den achtsamen Umgang vor allem mit schwierigen Emotionen, Schmerzen sowie Gedanken an. Indem der Geist und die aufkeimenden Emotionen und Gefühle als Prozess beobachtet werden, wird bewusst, dass Gedanken entstehen, verweilen, um dann zu vergehen. Die Akzeptanz und Annahme dessen, was im Augenblick geschieht, erleichtert eine Betrachtung wie von außen, eine Distanzierung und ein Verständnis für die Wirkungsweise des Geistes. Daraus entstehen Klarheit und Gelassenheit und die Fähigkeit diesen Prozess bewusst wahrzunehmen, so wie auf einem großen Bildschirm. Wie Wolken am Himmel, die vorbeiziehen.

Ein Highlight war die „Choiceless Awareness-Meditation” oder auch “nicht-Meditation”. Das Sitzen in Stille mit erweitertem Bewusstsein, ohne Fokus auf ein bestimmtes Objekt, ist eine Form der Meditation, die in einigen Traditionen des Mahayana-Buddhismus praktiziert wird. 

“Just this moment, just this breath, just this sitting here, just this being human. Just this. Just this.”

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Die Interaktion von Vater und Sohn zu beobachten war eine wunderbare Erfahrung. Die buddhistisch geprägte Weisheit von Jon und die natürliche, dem Zeitgeist entsprechenden Einsichten von Will, machten das Retreat zu einem berührenden, einzigartigen, inspirierenden Erlebnis. Der ständig präsente Humor war ansteckend. So viel gelacht mit Tiefgang habe ich schon lange nicht mehr.

Unter dem fantastischen Panorama der schneebedeckten Gipfel des Watzmanns und des Unterbergs bildeten wir zum Abschluss am Samstag einen kreisförmigen menschlichen Gipfelzug und ließen unsere Lebensenergie von Hand zu Hand fließen, mit der Intention die „Awareness“ immer wach bei uns zu tragen. Eine einsichtsvolle, herzliche Woche in einer wunderbaren Gemeinschaft ging zu Ende. Danke Arbor-Seminare und dem großartigen achtsamen Team von St. Virgil für die perfekte Organisation und Durchführung des Retreats.

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Hier und jetzt im Augenblick sein, so wie Jon immer wieder zu sagen pflegt „Achte einfach auf den jetzigen Moment, ohne zu versuchen ihn auf irgendeine Weise zu verändern. Was passiert? Was spürst Du? Was fühlst Du? Was siehst Du? Was hörst Du?“ Denn das Leben findet nur im gegenwärtigen Augenblick statt, von Moment zu Moment zu Moment, Atemzug für Atemzug……immer wieder NEU!

Bilder-Nachweis: Privat, Arbor-Seminare, https://jonkabat-zinn.co

Resilience through Mind Leadership – bouncing back again, again and again.

Resilience through Mind Leadership – bouncing back again, again and again.

Can an understanding of your thought patterns, body sensations, senses, colour of breath, emotions and behaviour in stressful situations lead to less reactivity and more conscious action? Is it possible that a toolbox of easily applicable techniques can raise resilience? A highly effective method to improve resilience is greater self-knowledge and self-management, which can be cultivated through mindfulness and present moment awareness. 

In order to build resilience both at the workplace and at home, the Personnel development department of the Wirtschaftsuniversität Wien offered its employees a seminar on mind leadership training, as part of its continuing education programme. 

Copyright BOANET.AT, Wirtschaftsuniversität Wien

Increased self-knowledge through mind leadership

The seminar, which was offered in five workshops of three hours each, introduced key elements for self-understanding and management. Participants were made aware of the role of focus and distraction in the work process, the connection between our body, mind and breath, the neurophysiology behind changing attitudes and mindset, and the nature of the mind and thought flow. 

Stress and its effects on the body and applying insights to recognizing stressors and stress reactions, addressing them whilst they are arising, was a core element of the seminar. How do we recognize the gap between trigger and response? What does the breath have to do with welcoming stress amplifiers?

The role of mindful communication, the world of emotions and their footprint in the

body, empathy, and compassion were discussed in the context of organizations and outcomes. Tuning our body awareness like an instrument to be able to feel emotions arising is an important skill in dealing with difficult emotions, so much a companion in the face of change. 

Bringing awareness to our interdependence and connectedness as human beings enables a deeper understanding of the individual and collective roles we play.

The fifteen-hour seminar conducted in English, constituted theoretical input, evidence-based studies, specific guided meditations, dyads, exercises, and interactions between the participants in exercises tailor-made for each topic. The encouragement of active discussion and input greatly enriched the workshop. In the course of the ten-week course, the group evolved into a container for insight and personal growth and development. The use of a lively mix of methods, kept interest active and alive.

At this critical time, often termed BANI (brittle, anxious, non-linear, and incomprehensible), understanding the self and reacting wisely is more important than ever before.

Numerous studies suggest that meditation and mindful awareness help to better deal with difficult emotions, like anger, fear and anxiety and anticipate stress before it arises. A balanced mind leads to more conscious decision-making, higher social competence, and ability to keep bouncing back.  Training the mind, like a muscle, fosters clarity, focus, emotional und social intelligence. 

Just a short period of stillness recharges our brains to deal with the immense sources of distraction, which have multiplied, as the demand for sensational news grows. Taking in the positive leads to new pathways in the brain, in an organ hardwired for the negative.

Self-generated insights generate individual resilience.

With the understanding of how the brain, the nervous systems, our hormonal landscape and the breath function when under stress, observing ourselves is the first step towards a new built-in 

awareness. As William James (1842 – 1910), Harvard Professor for Psychology and Philosophy said:

“The greatest revolution of our generation is the discovery that human beings, by changing the inner

attitudes of their minds, can change the outer aspects of their lives “.

The choice is ours.

A big thank you to the Personnel Development and Planning Office

Thank you to an open-minded Alexander Mingst from the Personnel Development and Planning Office who promoted an ancient yet innovative multi-facetted approach to building resilience using mind leadership and meditation.

Achtsam mit dem Myelom leben

„Mit dem Myelom im Gepäck“, eine innovative Seminar-Reihe der Multiple Myelom. Selbsthilfegruppe für PatientInnen zu Fragen, die das Leben mit dem Myelom aufwirft.

Seminar: Mit Achtsamkeit mit dem Myelom leben


Nach dem erfolgreichen Beginn im Vorjahr, wurde die Seminar-Reihe „Mit dem Myelom im Gepäck“ im Mai dieses Jahres mit dem ersten Workshop „Achtsam mit dem Myelom leben“ im malerischen Schloss Zell an der Pram in Oberösterreich fortgesetzt.

Die Seminar-Reihe richtet sich an PatientInnen und Angehörige und bietet kostenlose Workshops an, zu Themen die das Leben und den Alltag von Multiple Myelom PatientInnen, komplementär zur medizinischen Behandlung ergänzen. Die wegweisende Idee von DI Thomas Derntl, selbst Patient und Stellvertreter der Obfrau der MM-Selbsthilfegruppe, sind die angesprochenen Themen sowohl für PatientInnen als auch für Angehörige essenziell. Denn zwischen den Arztbesuchen, sind chronisch Kranke auf sich selbst angewiesen.

Die Multiple Myelom Selbsthilfegruppe hatte dieses Jahr das RenaissanceSchloss Zell an der Pram im Mühlviertel gewählt, ein beeindruckender Bau mit einer wunderbaren Gartenanlage am Ufer des Flusses. Das Schloss ist seit einigen Jahren im Besitz der Oberösterreichischen Landesregierung und wird als Bildungszentrum benützt.

In einem hellen Veranstaltungsraum lauschten und übten zwanzig TeilnehmerInnen zweieinhalb Tage, wie mit der Erkrankung achtsam umgegangen und wie den bei vielen PatientInnen immer wieder auftretenden Schmerzen mit Achtsamkeitsübungen und Akzeptanz begegnet werden kann. Auch das Thema primäres und sekundäres Leid stand auf der Agenda. Mittels Rollenspiele war es möglich eindrucksvoll selbst zu spüren, welche schwere Last durch Grübeln, Sorgen, Ängste und Zukunftsvisionen verursacht werden, gerade weil sich dadurch das primäre Leid, die Erkrankung dadurch nicht ändert.

Auf der Basis der seit Jahrzehnten erprobten und wissenschaftlich untersuchten Methodik der beiden im klinischen Setting bewährten Programme MindfulnessBased Stress Reduction von Jon Kabat-Zinn und Breathworks Mindfulness für Gesundheit (UK) von Vidyamala Burch wurde ein spezifisch auf Multiple Myelom PatientInnen zugeschnittener Workshop entwickelt. Wissenschaftlich fundierte Informationen zur Funktionsweise des Gehirns, des Atemapparats und des Atems, die Entstehung von Schmerzbildern, sowie positive Erkenntnisse über leichte Bewegung bei Erkrankung und einer wohlüberlegten Kräfteeinteilung wurden als Impulsvorträge präsentiert. Warum sind positive Erfahrungen so wichtig und was macht der angeborene Negativitätsbias bei einer Erkrankung? Begleitet wurden die Informationshappen von im Alltag leicht anwendbaren Meditations-, Achtsamkeits- und Bewegungsübungen. Ein wichtiger Aspekt war der erfahrungsbasierte Austausch und die Reflexion in der Gruppe nach den einzelnen Übungen.

Durch die Bewusstwerdung der Interaktion zwischen Körperwahrnehmung, dem Atem und die Rolle der Gedanken, Emotionen und Gefühle wurde bewusst, wie stark wir selbst unsere Reaktionen auf Symptome und Schmerzen in der Hand haben. Gerade im Zusammenhang mit dem Multiplen Myelom ist der Umgang mit Schmerzen, Sorge und Unbehagen eine große Herausforderung für viele PatientInnen.

Morgendliche Meditationen im Garten, im Stehen, im Gehen und einfache Yoga-Übungen brachten Lebensenergie in den Körper. Leicht durchführbare Atem-Übungen, um den Bauchraum und alle Teile der Lunge zu beatmen, wurden mit großem Interesse aufgenommen. Die Bedeutung positiver Dinge im Leben und seien sie noch so unbedeutend, wurde als Ausgleich zum eingebauten Negativitätsbias im Gehirn betont. Kurze Atem- und Mitgefühlsbetonte Übungen zeigten Wege auf, wie unmittelbar auf Unangenehmes körpernah eingegangen werden kann, mit einer sanften Berührung an der Stelle, mit Akzeptanz oder mit einer Zuwendung über den Atem.

In vertrauensvoll freundlicher Atmosphäre nutzten die TeilnehmerInnen auch die Gelegenheit zum aktiven Erfahrungsaustausch beim Essen und in abendlichen Gesprächsrunden beim gemütlichen Zusammensitzen. Besonders schätzenswert fanden die TeilnehmerInnen neben der schönen Umgebung, die intime Atmosphäre einer kleineren Gruppe, sowie den zeitlichen Rahmen eines Wochenendseminars, der einen intensiveren Austausch und Reflexion, als bei kürzeren Veranstaltungen mit Frontalvorträgen ermöglichte.

Der Abschluss der Veranstaltung bildete ein Impuls und Austausch zu medizinischen Themen mit der Multiple Myelom Expertin, OÄ Dr. Eva-Maria Autzinger, Oberärztin an der Abteilung für Onkologie und Hämatologie im Krankenhaus der Barmherzigen Schwestern, Wien die mit großer Professionalität und Kompetenz, die aktuellen Therapieansätze für die Betroffenen verständlich vorstellte. In einer aktiven Frage-Antwort Runde konnten PatientInnen ihre Anliegen einbringen.

Weitere Seminare zu „Unser Leben als Paar, das Myelom ist immer dabei“ und „Der Alltag mit dem Myelom – was macht das mit mir?“ finden im Juni und November dieses Jahres statt.

Geleitet wurde das Seminar von der erfahrenen Achtsamkeitstrainerin und Pharmazeutin, Drin Martina Esberger-Chowdhury, selbst Angehörige und langjährige Pionierin von Patientenorientierten Projekten in Österreich. Die Kombination von naturwissenschaftlich erprobten Methoden, der Psychologie und der Neurowissenschaft, als Ergänzung in der ganzheitlichen Betrachtung der Erkrankung, ist ein Schwerpunkt ihrer Tätigkeit.

Erfahren Sie hier mehr zu Multiples Myelom.

Meditation

The Way of Awareness – An immersion Experience in Mindfulness and Heartfulness

Retreat Juni 2022 mit Jon Kabat-Zinn und Will Kabat-Zinn

Mit großer Neugierde und Freude fuhr ich Anfang Juni Richtung Arlberg auf das seit 2020 angekündigte Retreat mit Jon Kabat-Zinn und seinem Sohn Will. Das 5-Tages Retreat fand in Rankweil statt, ein Ort im deutschsprachigen Dreiländereck im äußersten Westen von Österreich.

Sunset

Die Corona-Pandemie hatte das Reisen für einige Zeit komplett zum Erliegen gebracht. Nachdem wir uns nach über zwei Jahre an den neuartigen Virus gewöhnt hatten, waren Langstrecken Flüge über den Atlantik wieder möglich. Das Retreat fand unter starken Pandemie-Sicherheitsvorkehrungen statt. Jeder Teilnehmer*in musste bei der Ankunft dreifach geimpft und PCR-getestet sein. Das Tragen von Masken wurde während der Veranstaltung empfohlen und weitere Antigen-Tests zwischendurch trugen dazu bei, jegliches Infektionsgeschehen zeitnah zu erfassen.

Fast zweihundert an Mindfulness interessierte Menschen nahmen den oftmals langen Weg auf sich, um mit dem Wegbereiter der modernen Achtsamkeits-Bewegung einige Tage in Stille zu verbringen, um seine Worte zu lauschen und um sich von Vater und Sohn inspirieren zu lassen.

Jon Kabat ZInn Arbor

Jon Kabat-Zinn ( 5. Juni 1944 in New York), emeritierter Professor an der University of Massachusetts Medical School in Worcester erhielt seinen Doktor in Molekularbiologie am MIT (Massachusetts Institute of Technology). Schwerpunkt seiner Forschungen war die Geist/Körper-Interaktionen bei der Heilung und den klinischen Anwendungen des Achtsamkeitstrainings für Menschen mit chronischen Schmerzen und mit Stress verbundenen Störungen. Die Entwicklung und der Erfolg von Mindfulness-Based Stress Reduction, ein 8-Wochen Achtsamkeits-Kurs, in dem Übungen aus dem Hatha Yoga, Vipassana und Zen miteinander verbunden wurden, haben dazu beigetragen, dass Achtsamkeit im Mainstream angekommen ist. Heute werden Achtsamkeitstrainings und MBSR-Kurse auf der ganzen Welt in Krankenhäusern, Schulen, Universitäten, Unternehmen, Gefängnissen und in der Politik angewendet.

Achtsamkeit wird oft als das Herz buddhistischer Meditation bezeichnet, obwohl sie weit mehr als das ist. In ihrer elementarsten Erscheinungsform ist Achtsamkeit eine der Grundfunktionen des Bewusstseins, ohne dem es keinerlei Objektwahrnehmung gibt. Der Theravada Mönch und buddhistischer Gelehrte, Nyanaponika Thera, beschreibt Achtsamkeit wie folgt:

„Der selbst das Verborgene öffnende Schlüssel zur Erkenntnis des Geistes und damit der Einsatzpunkt; Das nie versagende Werkzeug zur Formung des Geistes und damit der Angelpunkt; Das Wahrzeichen der gewonnen Befreiung des Geistes und damit der Höhe und Endpunkt“.

Nyanaponika, Geistestraining durch Achtsamkeit, Verlag Beyerlein & Steinschulte, 2007
Meditation

Der Ablauf des intensiven Retreats erlaubte uns, die eigene Erfahrung in all seinen Facetten wahrzunehmen, im Einklang mit der Bewusstheit oder der fortwährenden „Awareness“. Um 6:00 Uhr morgens saßen wir bereits im Schweigen auf Kissen, Hocker oder auf Stühlen. Abends um 22:00 Uhr ging der Tag zu Ende. In dem wir nahtlos von der Meditation im Sitzen in die Meditation im Gehen oder in Bewegung wechselten, hielten wir die „Bewusstheit“ aufrecht, Augenblick für Augenblick. Vier von den fünf Retreat-Tagen verbrachten wir in Stille, in Resonanz mit uns selbst, beim Sitzen, beim Gehen, beim Stehen, beim Liegen, beim Essen und ganz besonders Schritt für Schritt bei der Geh-Meditation, währenddessen unsere Fußsohlen den Boden berührten, fast wie im Tanz. In spezifischen Zeiten des achtsamen Dialogs und des Teilens der individuellen Erfahrung war das Sprechen erlaubt. Das Fehlen der Kommunikation miteinander, ein Handy-Verbot und damit der ständigen Ablenkungen, der wir üblicherweise ausgesetzt sind, führte zum Aufbau eines sehr intensiven, subtilen Feldes im Meditationsraum, das spürbar war.

In den Anleitungen und immer wieder als Kommentar zu Fragen oder Erfahrungen der Teilnehmenden, sprachen Jon und Will zahlreiche Anwendungen von Achtsamkeit an, vor allem in Anbetracht des menschlichen Zustandes, der Schmerz, Stress, Krankheit, eigene Annahmen und implizite Vorurteile umfasst, um die großen Zusammenhänge von menschlich-getriebenem Klima-Desregulierung und soziale Ungleichheiten einzubinden.

Jon Kabat-Zinn_Vater und Sohn

Die Interaktion von Vater und Sohn war eine wunderbare Erfahrung. Die buddhistisch geprägte Weisheit von Jon und die natürliche, dem Zeitgeist entsprechenden Einsichten von Will machten das Retreat zu einer berührenden, einzigartigen, inspirierenden Erfahrung für mich persönlich. Möge es noch zahlreiche Retreats dieser Art geben. Ich freue mich auf ein Wiedersehen mit den beiden und inzwischen kultiviere ich „Heartfullness“ in Verbindung mit der ständig anwesenden „awareness“, dass uns alle miteinander verbindet, hier im Retreat und mit allen Lebewesen der Schöpfung.

Bilder: Copyright Autorin (Bild 1 und 3), Arbor Verlag 2022 (Bild 2 und 4)

sonnenuntergang

Achtsamkeits-, Yoga und Meditations-Retreat im stimmungsvollem Kloster Jakobsberg in Ockenheim, Mainz

Mitte Juni fanden sich eine Gruppe von acht Achtsamkeits-Praktizierende in das stimmungsvolle, hoch über den Rhein gelegene Kloster Jakobsberg. Ein 300 Jahre altes Kloster, dass heute von Mönchen der Missionsbenediktiner von St. Ottilien und benediktinische Schwestern der Congregation of Benedictine Sisters of the Eucharistic King (Philippinen) betrieben wird.

Das Kloster

Das Kloster ist Pilgerstätte für die 14 heiligen Nothelfer. Menschen gehen seit dem Jahr 1720 diesen Abschnitt des Jakobswegs den Berg hinauf, um in der Kapelle die Heiligen zu verehren. Heute beherbergt das Kloster Jakobsberg eine Bildungsstätte, das Meditations- und Seminarräume zur Verfügung stellt, sowie ein Jugendhaus. Teilnehmerinnen übernachten in Einzel- oder Doppelzimmer und werden von der Klosterküche mit köstlichen Mahlzeiten versorgt.

Unser Retreat begann am Freitagnachmittag, nachdem alle Teilnehmerinnen den Weg ins Kloster gefunden hatten. Ein Teilnehmer kam zu Fuß. Er wollte den Weg des Pilgers zum Kloster nehmen und die innere Stimmung dabei beim Gehen bewusst wahrnehmen.

lage

Wir bekamen die seltene Ehre, die Hauskapelle der Mönche für die Eröffnung des Retreats zu benützen. Die einfach eingerichtete Kapelle mit langen schmalen modernen Glasfenstern war in hellem Holz eingerichtet. In dieser außergewöhnlichen Atmosphäre hielten wir inne und kamen im Rahmen einer ersten Meditation bei uns selbst und in der Gemeinschaft an. Durch die Möglichkeit der Teilnahme am aktiven Klosterleben wohnten wir einer Abend-Messe und anschließender Vesper in der Kirche bei, die uns geistig in den Raum eintreten ließ.

meditationraum

Das Wochenende zeichnete sich aus durch ein abwechslungsreiches Programm von morgendlichen 5-Elemente Meditationen mit anschließender Geh-Meditation, Yoga und angeleiteten Meditationen aus säkularen Achtsamkeit-Schulen, die sich im Laufe der letzten Jahrzehnte im Westen entwickelt haben. Atemübungen aus dem Yoga, Wanderungen in den umliegenden Wäldern und Weingärten und der Austausch in Zweier-Gruppen oder im Plenum rundeten das Programm ab.

Hildegard_von_Bingen

Die römisch-katholische Heilige, Kirchenlehrerin und Benediktinerin Hildegard von Bingen wirkte im 12. Jhdt. in diesen Teil Deutschlands und ist immer wieder gegenwärtig, ob in den Ruinen des Klosters Disibodenberg, wo sie die ersten vierzig Jahre verbrachte, im Kloster Rupertsberg oder im Kloster Eibingen, wo ihre Reliquien aufgebahrt werden. Um den Entstehungsort zu würdigen wurden zahlreiche Texte aus Veröffentlichungen von Hildegard von Bingen gelesen, die sie eine der bedeutendsten Universalgelehrten der Natur- und Heilkunde des Mittelalters ausweisen.

Besonders berührend bleibt eine Metta oder Liebende-Güte Meditation, die jeden einzelnen und alle Lebewesen auf unseren Planeten miteinschloss.

sonnenuntergang

Bei Großteil prachtvollem Wetter mit angenehmen Temperaturen fand sich die Gruppe schnell zu einer Gemeinschaft zusammen.

Um einige Teilnehmerstimmen anzuführen: „Die Tage im Kloster Jakobsberg waren intensiv und nachhaltig für mich, ich freue mich jetzt noch, dass ich dabei sein durfte. Dir weiter so viel Freude beim Weitergeben deines unendlichen Wissens und deiner immensen Erfahrung. Es tut sehr gut, das so zu spüren“.

gruppe

„Es war sehr schön, ganz entspannend, aber auch fordernd und erkenntnisreich. DANKE für das Wochenende und alles zusammen“.

„Ich wollte mich ganz herzlich für dieses wunderbare Wochenende bedanken. Ich habe so viel gelernt und mich wunderbar entspannt“.

Insgesamt ein erinnerungsreiches Wochenende an einem stimmungsvollem Kraftplatz mit viel Herz. 2023 wird es wieder stattfinden.

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Mit dem Myelom im Gepäck, eine richtungsweisende Seminar-Reihe der Multiple Myelom Selbsthilfegruppe

Mit Achtsamkeit durchs Leben mit dem Myelom

Nach zwei Jahren der Abstinenz von persönlichen Meetings trafen sich 15 PatientenInnen und Angehörige zum ersten Seminar der Reihe „Mit dem Myelom im Gepäck durchs Leben“ in der wunderbaren Kulisse der Tiroler Berge. Das Thema des ersten Seminars befasste sich mit Achtsamkeit und Schmerz.

Die Multiple Myelom Selbsthilfegruppe hatte dafür das Seminarhaus Grillhof oberhalb von Innsbruck ausgesucht, ein perfekt ausgestattetes Haus mit atemberaubendem Blick auf die Nordkette der Tiroler Alpen. In einem von einer Glasfront umgebenen Seminarraum, lauschten und übten die TeilnehmerInnen 2,5 Tage wie mit der Erkrankung achtsam umgegangen und wie den bei vielen PatientInnen immer wieder auftretenden Schmerzen mit Achtsamkeitsübungen begegnet werden kann.

Auf der Basis der seit Jahrzehnten erprobten und wissenschaftlich untersuchten Methodik der beiden im klinischen Setting entwickelten Programme Mindfulness-Based Stress Reduction von Jon Kabat-Zinn und Breathworks von Vidyamala Burch wurde ein spezifisch auf Multiple Myelom PatientInnen zugeschnittener Workshop entwickelt. Wissenschaftlich fundierte Informationen zur Funktionsweise des Gehirns, des Atemapparats und des Atems, die Entstehung von Schmerzbildern, sowie positive Erkenntnisse über leichte Bewegung bei Erkrankung und einer wohlüberlegten Kräfteeinteilung wurden als Impulsvorträge präsentiert. Begleitet wurden die Informationen von im Alltag leicht anwendbaren Meditations-, Achtsamkeits- und Bewegungsübungen. Ein wichtiger Aspekt war der erfahrungsbasierte Austausch und die Reflexion in der Gruppe nach den einzelnen Übungen.

Meditation

Durch die Bewusstwerdung der Interaktion zwischen Körperwahrnehmung, dem Atem und die Rolle der Gedanken, Emotionen und Gefühle wurde klar wie stark wir selbst unsere Reaktionen auf Symptome und Schmerzen in der Hand haben. Gerade im Zusammenhang mit dem Multiplen Myelom ist der Umgang mit Schmerzen und Unbehagen eine große Herausforderung für viele PatientInnen.

Morgendliche Meditationen in der Natur im Stehen, im Gehen und einfache Yoga-Übungen brachten Lebensenergie in den Körper. Leicht durchführbare Atem-Übungen, um den Bauchraum und alle Teile der Lunge zu beatmen, wurden mit großem Interesse aufgenommen. Die Bedeutung positiver Dinge im Leben und seien sie noch so unbedeutend, wurde als Ausgleich zum eingebauten Negativitätsbias im Gehirn betont. Kurze Atem- und Mitgefühlsbetonte Übungen zeigten Wege auf, wie unmittelbar auf Unangenehmes körpernah eingegangen werden kann, mit einer sanften Berührung an der Stelle, mit Akzeptanz oder mit einer Zuwendung über den Atem.

In vertrauensvoll freundlicher Atmosphäre nutzten die TeilnehmerInnen auch die Gelegenheit zum aktiven Erfahrungsaustausch beim Essen und in abendlichen Gesprächsrunden beim gemütlichen Zusammensitzen. Besonders schätzenswert fanden die TeilnehmerInnen neben der schönen Naturumgebung, die intime Atmosphäre einer kleineren Gruppe, sowie den zeitlichen Rahmen eines Wochenendseminars, der einen intensiveren Austausch und Reflexion, als bei kürzeren Veranstaltungen mit Frontalvorträgen ermöglichte.

Weitere Seminare zu „Unser Leben als Paar“ und „Der Alltag mit dem Myelom – was macht das mit mir?“ finden im Juli und im September statt. Eine Fortsetzung der Seminarreihe im kommenden Jahr ist angedacht.

Geleitet wurde das Seminar von der erfahrenen Achtsamkeitstrainerin Dr. Martina Esberger-Chowdhury, selbst Angehörige und langjährige Pionierin von Patientenorientierten Projekten in Österreich. Multiple Myeloma SH-Gruppe 

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Prakriti Shakti – Sanfte Erholung durch Naturmedizin in den Bergen von Kerala, Indien

Die rollenden, dicht bewaldeten Berge von Panchalimedu in Kerala in Süd-Indien beherbergen ein Paradies für holistische Gesundheit. Fernab von der Hektik und dem Trubel des Alltags, ist es möglich, hier komplett abzuschalten und in die Natur völlig einzutauchen. Während meines diesjährigen Aufenthaltes in Indien, mitten in der Corona-Pandemie verbrachte ich acht Tage in dieser exzellent geführten Naturklinik, um meinen Körper einer Regeneration zu ermöglichen. Die Kur, die zwischen einer und vier Wochen dauert, bringt Körper, Geist und Seele in Einklang und erweckt die körpereigenen Heilungskräfte. Untergebracht in exzellent ausgestatteten Cottages mit überdachten Terrassen, fühlt man sich mitten in der Natur eingebettet.

Traditionelle natürliche indische Medizin

Es gibt in Indien sechs Schulen der traditionellen Medizin, die in Europa mehr oder weniger bekannt sind. Diese sind Ayurveda, Siddha, Unani, Yoga, Homöopathie und Naturopathie. Ayurveda ist die älteste Schule der indischen Medizin und wurde bereits im 6. bis 7. Jhdt. BCE dokumentiert. Diese Methode findet im Westen derzeit großen Anklang. Die Naturopathie, ähnlich wie die Naturheilkunde ist ein holistisches System der Medizin, das die körpereigene Heilungskräfte nutzt, um Prävention, Heilung und Gesundheitsförderung zu bewirken. Es wird nicht-invasiv und komplett ohne Medikation gearbeitet und so erfolgt der Weg zur Heilung allein durch natürliche Elemente. Die Naturopathie Indiens basiert auf vier Säulen: Elemente aus der Natur, Ernährung, Yoga und Energie Medizin wie Akupunktur oder -Pressur. Die Kombination von Yoga-Therapie als Komplementär medizinischen Ansatz der Naturheilkunde führt zu einem holistischen System, das den Körper von innen heraus heilt.

Yoga-therapeutische Anwendungen

Ein wichtiger Teil der Therapien besteht in der Anwendung von altbewährten Methoden aus der Yoga-Therapie. Yoga-Übungen für den Körper und praktische Übungen wie die Reinigung der Augen mit klarem Wasser, die Spülung der Nase mit einem Kännchen Salzwasser oder das Öl ziehen im Mund machen den holistischen Ansatz deutlich. Abendliche Meditationsübungen zur Förderung der Entspannung oder Konzentration sowie persönliche Yogastunden mit einem Arzt runden die Behandlungen ab. Viele dieser Übungen waren mir als langjährige Praktizierende von Yoga ein Begriff, aber die Auffrischung hat dazu beigetragen, gewisse Techniken in den Alltag einfließen zu lassen.

Die Ernährungs-Philosophie

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Erwähnenswert ist die Küche, die Hauben Niveau erreicht. Die Zusammenstellung der natürlichen Ingredienzien, sowie die Zubereitung dieser „Regenbogenküche“ ist ein Fest für alle Sinne. Rohes Obst und Gemüse sind für den Körper leicht verdaulich und vor allem, wenn gut zerkaut, ist eine Sättigung relativ schnell erreicht. Der basische ph-Wert wird gefördert, Vitamine und Spuren Elemente bleiben erhalten. Die Küche schafft es, komplizierte lokale Speisen wie das „Sadya“, dass traditionell auf einem Bananenblatt serviert wird, in eine Obst-Gemüse-Version umzuwandeln ohne Geschmacksbeeinträchtigungen. Eine wahre Meisterleistung!

Anwendungen der Naturopathie

Seit dem Bestehen behandelt die Klinik, zahlreiche chronische Erkrankungen mit großem Erfolg. Je nach Erkrankung, dauert der Aufenthalt von 14 Tagen bis zu zwei Monaten. Das Team von vier qualifizierten und erfahrenen Ärzten bieten Therapien für Erkrankungen der Atemwege, Diabetes Typ 2, Allergien und Autoimmun-Krankheiten, Kardio- und Neurologische Krankheiten an. Jede Therapie wird individuell anhand von Krankengeschichten und Laborbefunden zusammengestellt, täglich kontrolliert und mit dem Patienten besprochen.

Mein Tag in Prakriti Shakti

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Ein typischer Tag beginnt mit einem Glas Wasser mit eingeweichten Samen des indischen Basilikums, die die Peristaltik des Darmes fördern soll. Denn laut Naturopathie ist der Darm oder das Mikrobiom das Zentrum unserer Gesundheit. Kurz darauf, bei Sonnenaufgang trinkt man ein Glas Gemüsesaft und beginnt unter den frühmorgendlichen Sonnenstrahlen die sogenannte „Pancha Bhoota Upasana” – eine Übung, die die Kraft der fünf mächtigen Elemente Luft, Wasser, Erde, Feuer und Raum erweckt. Man geht dabei bloßfüßig, um zuerst die Kraft der Erde und die Energie im Wasser aufzunehmen, danach folgen Atemübungen um die Frische der Luft und die Wärme der Sonne zu spüren und als Letztes lässt man den Blick in die Umgebung schweifen, um die Weite des Raumes wahrzunhemen. Eine energetisierende Übung, um den Tag zu beginnen.

Eine therapeutische Yoga-Einheit folgt für eine Stunde, um den Körper und Geist zu entspannen und um metabolische, hormonelle, nerven- und kreislaufbezogene Veränderungen im Körper anzukurbeln. Die Yoga-Stunde ist aufgebaut auf Basis der Energiezentren im Körper und jeder Morgen ist einem anderen Energiezentrum oder Chakra gewidmet, dem verschiedene Organe und Systeme zugeordnet sind.

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Eines der angenehmsten Therapien ist die Auflage einer beruhigenden Schlammpackung auf Darm und Augen, während man auf einem Liegestuhl die sanften Morgenstrahlen der Sonne geniesst. Die Packung aktiviert den Parasympathikus und den Temperaturausgleich im
Körper.

Persönliche Konsultationen mit dem Arzt finden jeden Tag statt, denn ein Arzt begleitet jeden Patienten während des Aufenthalts. Der Fortschritt wird dokumentiert und die Therapie und Ernährung des folgenden Tages besprochen.

Um 10 Uhr gibt es die erste Mahlzeit des Tages, meistens ein Haute Cuisine Gericht aus frischem Obst, Nüssen und Samen. Die Ernährung ist stark lokal geprägt und Kokosmilch und Wasser, sowie Cashewnüsse kommen in zahlreichen Varianten vor. Einfach köstlich! Der Chef Joy Mathew ist einer der Vorreiter der „flameless“ oder feuerlosen Küche. Durch seine Kreationen mit rohem Obst und Gemüse setzt er neue Maßstäbe in der rohen, veganen Küche. Wie er immer wieder betont wird kein Öl, keine Butter, kein Mehl und kein Getreide in seinen Mahlzeiten verwendet. Viele Lebensmittel werden dehydriert und dadurch entstehen jeden Tag neue, auch ästhetisch einzigartige Gerichte – ein Spiel von Form und Farbe auf dem Teller, für alle Sinne.

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Während des Tages kommt man in den Genuss von mehreren Behandlungen. Diese finden in Form von Massagen, Wasser-, Luft oder Sonnen-Therapien statt und werden von erfahrenen Therapeuten*innen ausgeführt. Der Körper wird mit duftenden Ölen massiert, oft von zwei Therapeutinnen, mit Erde oder Schlamm von Kopf bis zu den Zehenspitzen eingerieben, sodass man wie eine Ton-Puppe aussieht. Man wird in Kokosmilch und Honig gebadet, um dann in ein Bett von Bananenblättern gewickelt und in die heilenden Strahlen der Sonne ausgesetzt. Kleopatra-Gefühle kommen auf! Jede Therapie war eine ganz besondere Erfahrung.

Eine der informativsten Teile des Tages sind die Zusammenkünfte mit einem Arzt im informellen Rahmen, der einem Aspekte der Naturheilkunde und Ziele der Behandlungen erläutert. Zeit für Fragen und Antworten und regen Austausch machen das die Therapien wissenschaftlich nachvollziehbar. Die Wissenschaft spielt in der Therapie eine große Rolle. Die Rolle des Mikrobioms, des Darms, des Vagus-Nervs und die Verbindung zum Gehirn werden ausführlich besprochen.

Die indische Naturheilkunde besagt, dass jeder, der mehr als zweimal pro Tag feste Nahrung zu sich führt, krank wird. Das Konzept vom Mittagessen wird ersetzt durch einen Saft. Oft wird frisches Kokoswasser serviert, eine herrliche, nahrhafte Erfrischung. Die Zufuhr von vegetarischer Nahrung führt zu einem Sättigungsgrad, das den Körper erlaubt, den Prozess der Heilung fortzuführen.

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Ein dreigängiges Abendessen als Hauptmahlzeit findet um 18 Uhr statt. Hier wird meist auf dem Hotelareal wachsendes Gemüse ideenreich serviert, in Form von kalten Suppen, Vorspeisen oder Salaten. Auch das Hauptgericht ist immer eine Mischung unterschiedlicher Gemüsearten, zart gewürzt und wohlschmeckend. Die Nachspeisen mit natürlicher Dattelsüße sind ein Genuss. Es ist interessant zu beobachten, dass der Appetit nach einigen Tagen nachlässt und ein Teil der Mahlzeit oft stehenbleibt. Man lernt wie man rohes Essen abwechslungsreich und köstlich zubereiten kann.

Jeden Tag wird eine andere Methode angewandt, um mit dem Stress im Körper und im Geist umzugehen. Ein Highlight des Tages ist die Teilnahme an einer interaktiven Kochstunde in der hygienisch-sauberen Schau-Küche. Ein Rezept aus der umfangreichen Speisekarte wird vorgeführt und die Zutaten und Methodik besprochen. Der Großteil der Zubereitungen erfordert nur zwei Utensilien – ein scharfes Küchenmesser und einen gängigen Mixer.

Abends fiel ich dankbar ins Bett, meist erschöpft vom straffen Tagesplan. Die Nacht bricht rasch herein in den Tropen. Kaum ist die Sonne über die Berge untergegangen, wird es dunkel. Vor und um das Cottage herum, erwacht die Nacht mit der wilden Geräuschkulisse der Natur. Die frische kühle Brise auf fast 1000 m trägt einem rasch in einen tiefen Schlaf.

Insgesamt ein verjüngender, entspannender Aufenthalt. Die Kombination von Ernährung, Yoga, abwechslungsreiche Therapien, Meditationen und die persönliche Betreuung der Ärzte, sowie des gesamten Teams ist eine wohltuende Erfahrung.

Zurück in Europa, merke ich wie schwierig es ist, die rohe Ernährung aufrecht zu halten und das, obwohl ich vegetarisch lebe. Der Winter verlangt nach wärmenden Suppen und Speisen und die Auswahl an Obst und Gemüse ist eher gering. Weißes Mehl, Zucker und Fett verstecken sich in vielen Lebensmitteln. Eine Küche ohne Flamme schwindet in die Utopie. Aber ich bemühe mich zumindest die zwei Mahlzeiten pro Tag zu erhalten, intermittierendes Fasten einzuführen, nach 19 Uhr keine Mahlzeit mehr zu mir zu nehmen und so viel wie möglich roh einzunehmen. Ich hoffe, dass ich in einem oder zwei Jahre wieder zurück nach Kerala fahren kann, um meinen Körper und Geist, die notwendige Regeneration zu ermöglichen.

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Mit-Resilienz-und-Mind-Leadership-die-Krise-bewaltigen

Mit Resilienz und Mind-Leadership die Krise bewältigen – Ein erfolgreicher online-Workshop in der FH-Wiener Neustadt

Ein-erfolgreicher-online-Workshop-in-der-FH-Wiener-Neustadt
©Pletterbauer

Die aktuelle Krise, ein Virus, das die Welt seit fast zwei Jahren in Atem hält, über 5 Millionen Tote weltweit, steigende Infektionszahlen und der erneute Lockdown sind eine Herausforderung für jeden von uns. Eine Pandemie, die sich nicht nur auf eine Infektion beschränkt, sondern tiefgreifende wirtschaftliche, soziale, emotionale, gesellschaftliche und psychische Auswirkungen mit sich bringt.

Gerade jetzt ist der achtsame Umgang mit sich selbst wichtiger den jemals zuvor. Zahlreiche Studien während der Corona-Pandemie weisen darauf hin, dass Meditation in herausfordernden Zeiten hilft mit schwierigen Emotionen, Stress, Wut und Angst besser umzugehen. Ein ausgeglichener Geist führt zu einer überlegten Entscheidungsfindung, zu höherer sozialen Kompetenz, zu Resilienz und zu ausgewogenen Führungskompetenzen, die sich unter anderem durch Präsenz, Mitgefühl, Freundlichkeit und Empathie auszeichnen.

Über Mind-Leadership zur besseren Selbstkenntnis

Um mit der Krise besser umgehen zu können, beschloss die Personalabteilung der FH Wiener Neustadt, Mitarbeiter:innen eine interne erfahrungsbasierte Weiterbildung zu diesen Themen anzubieten. Über Selbst- und Mind-Leadership sollten wichtige Aspekte kennengelernt und Fähigkeiten erworben werden, welche die eigene Resilienz aufbauen und auf die jederzeit zurückgegriffen werden kann. Ein positiver Effekt ist, dass das Gelernte ins eigene Umfeld weitergetragen wird, sowohl beruflich als auch privat.

Eine Seminare-Reihe für mehr Verständnis der individuellen sozialen und emotionalen Intelligenz

Das über zehn Wochen laufende Seminar Reihe setzt sich aus Theorie-Impulsen, erfahrungsbasierten Meditationen und Übungen zusammen. Jedes Modul behandelt verschiedene Aspekte des Mind-Leaderships und die persönliche und arbeitsbezogene Achtsamkeit, mit Bezug auf unsere überlappende Arbeits-, Privat- und Freizeit-Welt. Welche Skills benötige ich, um in einer hybriden von der Digitalisierung geprägten Arbeitswelt zu bestehen? Wie gehe ich mit schwierigen Emotionen um? Was ist Stress und wie gehe ich aus der Achtsamkeitssicht mit Stressauslösern und Stressreaktionen um? Welche Eigenschaften des Gehirnes erlauben uns, immer wieder neues zu lernen? Warum sind Empathie und Mitgefühl im Berufskontext Garanten für eine bessere Zusammenarbeit und Teamzusammenhalt? Wieso bedeutet achtsame Kommunikation präsentes, mitfühlendes Zuhören oder Lauschen?

Gemeinsame Übungseinheiten

Zwischen den online Seminaren, die alle zwei Wochen stattfanden, wurde in jeder dazwischenliegenden Woche eine gemeinsame Übungseinheit angeboten. Damit wurden die Theorie, Tipps und Übungen in die Praxis umgesetzt.

Hier einige Stimmen dazu:

Wie Teilnehmerin Lisa Zach es persönlich ausdrückte: “Dieses Seminar ist eine große Bereicherung für mich persönlich und ich habe mir sehr viel mitnehmen können. Vielen Dank für den tollen Kurs. War eine sinnvoll genutzte Zeit“.

„Es war grenzgenial, dass die FH dieses Seminar ermöglicht hat. Ich bin super, super dankbar“ sagte eine weitere Teilnehmerin.

Mag. Agnes Hofer war der Meinung: „Der Kurs bot eine gute Mischung an wissenschaftlich fundierten Erkenntnissen und Übung, sodass in jeder Einheit etwas Neues dabei war, selbst wenn man mit den Inhalten schon vertraut war. Es geht um die Praxis – dass wir uns regelmäßig über mehrere Wochen hinweg zusammengefunden haben, um miteinander zu üben, hat dem Transfer der Inhalte in den Alltag und der vermittelten Haltung sehr geholfen. Martina führt mit großer Erfahrung und Expertise, sodass die Zeit immer sinnvoll genützt war. In Summe ein großes Geschenk, das uns von unserem Arbeitgeber gemacht wurde.“

Dr. Alexandra Zimmermann, HR-Managerin und Initiatorin des Seminars meinte: „Ein herzliches Danke! Ich habe viel mitnehmen können für mich persönlich“.

Zehn Wochen gegenseitiger Inspiration!

Meine-Gedanken-zur-COVID-19-Pandemie

Meine Gedanken zur COVID-19 Pandemie – ein Weckruf?

Die Covid-19 Krise hat auch in meinem Leben Spuren hinterlassen und machte die Ausmaße der Disruption unserer Zeit deutlich. Zusagen und Absagen flogen umher wie Dominosteine in Zeitlupe. Beginnend mit der Verschiebung eines globalen Meetings von Potential Project in Delhi mit dem Tibetischen Meister Mingyur Rinpoche, bis hin zur Absage der Audienz mit SH dem Dalai-Lama, in Dharamshala. Die Wochen vor dem endgültigen Shutdown brachten in mir eine Hochschaubahn von Emotionen hervor, trotz aller Gelassenheit – Freude am überwältigenden Interesse an Achtsamkeit in Mumbai, Enttäuschung nach dem blitzartigen Ende meines Indien-Aufenthaltes. Eine erfahrungsbasierte Übung im Buddhistischen Konstrukt von Vergänglichkeit.

Unvorhergesehenes ist in unser Leben im vollen Tempo gerauscht und hat uns bewusst gemacht, dass die Impermanenz ein ständiger Begleiter ist. Vor Tatsachen gestellt, die nicht veränderbar sind, stehen wir vor völlig neuen Herausforderungen mit unklarem Ende. Wie eine Fahrt in eine dichte Nebelwand auf hoher See ohne Kompass. Um das Beste aus einer unveränderbaren Tatsache zu machen, müssen wir radikale Akzeptanz üben, ohne von unseren Emotionen und dem resultierenden Gedankenkarussell unseres Geistes in permanente Unruhe versetzt zu werden.

Diese Pandemie, die auch vergänglich ist, hinterlässt tiefe Narben auf dem Planeten und in jeden einzelnen von uns. Das Wort „Virus“ kommt vom Lateinischen „virus“, das Gift bedeutet. Beim Eindringen in den Körper, verwandelt das Virus eine lebende Zelle in eine mini Fabrik, um sich zu reproduzieren. Dabei kommt es zu einer „Vergiftung“ des Wirt-Organismus. Je nach Immunabwehr reagiert der Wirt-Organismus.

In der Außenwelt hat dieser winzige Strang RNA, verheerende gesundheitliche und ökonomische Folgen verursacht, die von Krankheit, Sterben, Isolation, Jobverlust, Schulschließungen, Homeoffice, Einsamkeit, Angst und Depression geprägt waren und sind. In Teilen unserer Erde gingen die Auswirkungen des Lockdowns mit Hunger, Wohnungsverlust, Massen-Migration und Verzweiflung
einher, gerade dort wo Tagelöhner und prekäre Arbeitsverhältnisse zur Realität gehören.

Auf der anderen Seite gab uns der Shutdown die Chance, über unsere Prioritäten und Lebensgestaltung nachzudenken und Beziehungen im persönlichen Umfeld tiefer wahrzunehmen. Die Chance über die Zerstörung unserer Erde, Klimakatastrophen, soziale Ungerechtigkeit, Ausrottung von Lebewesen usw. nachzudenken und unsere Rolle darin zu verstehen. Außen die Disruption, innen die einzigartige Möglichkeit in uns zu kehren, im Innehalten, die unendliche Stille in
uns Selbst, zu erkennen.

Für manchen von uns wirkte die Pandemie, der globale Stillstand und der Shutdown wie ein Weckruf, trotz Leid und den Einschränkungen der persönlichen Freiheit und Mobilität.

Ein Weckruf, unsere Beziehung zu uns selbst und zu unserer unmittelbaren Umgebung neu zu betrachten.

Ein Weckruf, langsamer und bewusster zu leben, mit Weisheit und Mitgefühl.

Ein Weckruf, unsere Verbundenheit zu allen Menschen und Lebewesen zu erkennen, zu spüren und positiv zu verändern.

Ein Weckruf, unsere Erde in all ihrer Verwundbarkeit zu akzeptieren und zukünftig nachhaltig und respektvoll mit ihr umzugehen.

Ein Weckruf, diesen brutalen Stillstand als Warnzeichen der Natur zu erkennen und die ungeahnten Möglichkeiten zu nutzen, in der Neuorientierung und Phase der Neugestaltung des sozialen und ökonomischen Gefüges unseres Planeten, statt einer Rückkehr zu „Business as usual“. Zu noch mehr Konsum und Vernichtung.

Ein Weckruf, sich mit dem innersten unseres Selbst zu verbinden und Potentiale für Wachstum zu entfalten, ohne Gier, Neid, Habsucht, Lüge, Egoismen und Selbstherrlichkeit.

Um unsere Zukunft neu zu gestalten, müssen wir hier und jetzt präsent sein und uns vom Gepäck der Vergangenheit lösen. All das was wir von unseren guten Erfahrungen und Fehlern gelernt haben, dient als Basis für ein Neu-denken einer besseren, gerechteren, inklusiveren Welt. Eine Welt ohne die massiven Gräben, zwischen Arm und Reich, Weiß oder anders-färbig (zum Großteil), weiblich oder
männlich, Jung oder Alt, krank oder gesund. Ohne Groll, Zorn, Schuldgefühle und Schmerz der Geschichte. Wenn wir uns öffnen, in unserem Geist, in unsere Herzen und mit unserem Willen, für das was entstehen möchte, ist es möglich eine gemeinsame zukunftsfähige, gerechtere Welt zu schaffen, eine Oase der Lebendigkeit, die wir unseren Planeten und unseren Kindern und Kindeskindern schulden.

Denn in den Worten von Kahlil Gibran, den geschätzten libanesisch-amerikanischen Poeten aus „der Fluss und die Angst“:

“Es wird gesagt, dass vor dem Betreten des Meeres, ein Fluss vor Angst bebt.

Er blickt zurück auf dem Weg, den er zurückgelegt hat, von den Gipfeln der Berge, den langen gewundenen Weg durch Wälder und Dörfer. Und vor sich sieht er einen Ozean, der so weit ist, dass ein Eintreten ein Verschwinden für immer bedeutet.

Es gibt keinen anderen Weg.

Der Fluss kann nicht umkehren.

Niemand kann umkehren.

Zurückzukehren ist in der Existenz nicht möglich.

Der Fluss muss das Risiko eingehen, in den Ozean zu gelangen, denn nur dann wird die Angst verschwinden, denn dort wird der Fluss erkennen – es geht nicht darum, in den Ozean zu verschwinden, sondern zu dem Ozean selbst zu werden”.